Montessori-Grundschule Jahrgangsstufen 4 5 6
Eine Mathestunde in der 4. Klasse
Das Thema der Mathematikstunde lautet "Die Million".
Die Stunde beginnt mit der Frage, ob ein Kind schon einmal 1 Million gesehen oder in der Hand gehalten oder gezählt hat. Die Kinder beschreiben dann die Million als Zahl 1.000.000, schätzen, dass im Garten bestimmt 1 Million Sandkörner liegen und oft, dass eine Million so viel Geld ist, was sie gern einmal verdienen möchten. Bewusst gesehen oder in der Hand gehalten hat noch kein Kind die Million.
Zu einem Experiment werden die Kinder in den benachbarten Kreisraum eingeladen. Die Kinder sitzen in einem Kreis und warten gespannt auf ihre Aufgabe. Zuvor werden 10 Gruppen gebildet. In der Mitte des Raumes stehen eine Küchenwage und kleinere Gläser. Daneben liegen Filzstifte und weißes Papier. Der Auftrag für die Gruppen lautet, 100 Körner Reis abzuzählen und in eines der 10 Gläser zu tun. Dazu bewegen sich die Kinder frei in den zwei Räumen und gehen eifrig ans Werk.
Sobald sie ihre Aufgabe erledigt haben, kehren alle Kinder zurück in den Kreisraum und warten gespannt darauf, was nun passiert. Die 10 mal 100 Körner werden nun abgewogen und das Ergebnis notiert. Anschließend wird festgestellt, wieviel Gramm Reis in der Tüte war. Die Kinder errechnen nun gemeinsam, wie viele Körner in einer Tüte Reis sind und stellen fest, dass man für 1 Million Reiskörner mehr als eine Tüte Reis benötigt. Das Erstaunen ist sehr groß. Stolz, herausgefunden zu haben, wie viel eine Million ist, bekommen die Kinder die Aufgabe, zu Hause davon zur berichten. Die Stunde ist beendet. Eltern erzählen oft lächelnd in Gesprächen von dieser Stunde und dem Satz des Kindes: "Mama, wir haben heute in Mathe Reiskörner gezählt."
Feedback geben
Der Applaus verklingt. Erleichtert, stolz und strahlend steht der Fünftklässler vor der Klasse. Er hat gerade einen Vortrag über Modelle in den Naturwissenschaften gehalten und nimmt nun die verdiente Anerkennung der anderen Kinder entgegen.
Die ersten Hände gehen hoch und souverän nimmt er die Kinder der Reihe nach dran: "Ich habe noch eine Frage. Kann man mit dem Spielzeugkran auch fahren?" Gelassen erklärt er technische Details, bevor die eigentliche Feedbackrunde beginnt. "Denkt daran", erinnert die Lehrerin, "dass wir immer zuerst die Schatzkiste mit positiven Rückmeldungen füllen wollen. Du darfst drei Kinder auswählen."
Wieder heben die Lernenden die Hände und der Vortragende bestimmt nacheinander drei, die ihm eine Rückmeldung geben dürfen. Sie erklären, was ihnen besonders gut gefallen hat und warum. Als ein Kind eine Kritik äußern will, bremst die Lehrerin. Eine andere Schülerin sagt nur, dass ihr alles gut gefallen habe. Das ist der Lehrerin nicht konkret genug und sie fragt nach. Als die Schülerin dann das bereits Gesagte wiederholen will, erinnert die Lehrerin sie daran, dass sie bestimmt weitere positive Beobachtungen nennen kann. Das klappt dann auch und anschließend dürfen die Kinder Tipps geben.
Das stille Entgegennehmen fällt dem Fünftklässler sichtlich schwer. Er will seine Vorgehensweise verteidigen, woraufhin die Lehrerin ihn mit den Worten stoppt: "Höre dir bitte die Tipps und Empfehlungen schweigend an und entscheide für dich, ob du sie annehmen und beim nächsten Mal etwas ändern willst." Abschließend fragt die Lehrerin noch nach Notenvorschlägen, bevor sie sich für das wertschätzende Feedback bedankt und die Endnote verkündet. Danach setzt sich der Schüler auf seinen Platz und das nächste Kind macht sich für den Vortrag bereit.
Der Weihnachtsmarkt im Sachunterricht
In unserer Schule ist es zur Tradition geworden, dass die 4. Klasse den Weihnachtsmarkt am 1. Adventswochenende zum "Tag der offenen Tür" organisiert. Das Thema "Markt" wird im Rahmen des Sachunterrichtes in Klasse 4 thematisiert. Die Kinder freuen sich auf diese Stunden, in denen viel nachgedacht, gebastelt und diskutiert wird.
Die Vorschläge, was gebastelt, gebacken und anschließend verkauft wird, entscheiden die Kinder. Dabei liegt der Fokus auf der Verwendung von natürlichen Rohstoffen oder dem Upcycling von Dingen, wie z.B. Textilien. Die Kinder bringen Ideen, Bücher und auch Exponate von zu Hause mit. In Gruppen wird dann z.B. an Kerzenhaltern aus Holz und Adventsgestecken gearbeitet oder kleine Fülltütchen genäht. Gegenseitig helfen sich die Kinder bei den Aufgaben oder sie suchen Unterstützung beim Lehrer oder Stützpädagogen.
Am Tag des Ereignisses schmücken und betreuen die Kinder den Stand eigenständig. Sie bewerben ihre Produkte und erklären den Produktionsprozess. Die Besucher des Tages der offenen Tür freuen sich über die Atmosphäre und verweilen gern bei uns. Der Erlös der Einnahmen wird von den Kindern gespendet. So konnten bereits ein Kinderhospiz, ein Tierheim und ein Gnadenhof mit dem Geld unterstützt werden.
Projektbereiche
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